Eine Swissfundraising-Umfrage zur Umstellung auf die QR-Rechnung zeigt, dass zwar schon einige NPO die Umstellung planen, aber nur sehr wenige schon Tests gemacht haben. Bei der Umfrage konnten Organisationen auch ganz spezifische Fragen stellen: Die Antworten darauf werden laufend zusammengetragen und dann online zur Verfügung gestellt.
– Mario Tinner
Knapp ein Drittel der Antwortenden gab an, noch nichts in Bezug auf die Umstellung vom Einzahlungsschein auf die QR-Rechnung geplant zu haben. Bei 56 Prozent läuft die Planung dazu, bei 4 Prozent wurde der Prozess bereits gestartet und immerhin 8 Prozent haben bereits QR-Rechnungen verschickt.
Ältere Spender:innengeneration im Fokus
Viele Organisationen beschäftigt bei der Umstellung vor allem die Frage, wie die älteren Spender:innen darauf reagieren. So teilten mehrere Antwortende mit, dass sie einen Einbruch bei älteren Personen als grösstes Risiko einschätzen. Bei jenen Organisationen, die schon Tests mit QR-Rechnungen durchgeführt haben, zeigte sich denn auch: Es gibt Auf und Erklärungsbedarf, denn aktuell kennen viele zwar den QR-Code, aber die QR-Rechnung nicht. In einer Rückmeldung hiess es: «Nach dem ersten Versand erreichten uns Anfragen, da die Leute nicht wussten, wo was aus zu füllen ist.» Auf der anderen Seite gab es aber auch eine Organisation, die keine Schwierigkeiten beim Test hatte und bei der «alles einwandfrei funktionierte».
Die Organisationen sehen aber auch Chancen. So freuen sich viele, dass mit der QR-Rechnung automatisch mehr In formationen übertragen werden – etwa über den Zahlungsgrund, womit eine einfachere Zuordnung der Zahlungen möglich wird. Auch eine gesteigerte Nutzung von digitalen Zahlungskanälen wird als Vorteil gewertet. Ausserdem könnte der «QR-Code-Aufschwung» des letzten Jahres (Stichwort TWINT) dazu führen, dass viele Leute für die Umstellung offener eingestellt sind und den Code aus Gewohnheit gleich scannen möchten.
Frage- und Antwortkatalog zur QR-Rechnung
Die Umfrageteilnehmer:innen stellten zahlreiche Fragen, die für NPO wichtig sind. So kam beispielsweise die Frage auf, welchen Gestaltungsspielraum Organisationen hätten, die QR-Rechnung zu individualisieren. Diesen gibt es bis zu einem bestimmten Grad, die QR-Rechnung muss aber gemäss den Spezifikationen (vgl.
www.paymentstandards.ch) der SIX erstellt werden. Passend dazu wollte eine Person denn wissen: Kann die QR-Rechnung quasi als Doppel-ESR ausgestellt werden (mit oder ohne Motivations streifen)? Die Antwort darauf lautet: Ja. Die QR-Rechnung kann sowohl physisch auf Papier, elektronisch als eBill oder als PDF verschickt werden. Der Zahlteil mit Empfangsschein kann dabei am unteren Seitenrand platziert oder auf ein separates Beiblatt gedruckt werden. Ist letzteres der Fall, finden zwei Zahlteile auf einem Blatt Platz (vgl. Illustration).
Diese und viele weitere Fragen beschäftigen alle Organisationen. Deshalb wird Swissfundraising neben Handlungs empfehlungen auch einen Frage- und Antwortkatalog zusammenstellen, der unter www.swissfundraising.org/qr-rechnung abrufbar ist und laufend ergänzt wird.
Vorlagen
Alle Informationen, Dokument und Layout-Beispiele sind unter www.paymentstandards.ch zu finden. Wichtig: SIX bietet keine fixen Layoutvorlagen an, sondern Spezifikationen, wie die QR-Rechnung erstellt werden sollte.
Illustration: Schematische Darstellung einer QR-Rechnung mit integriertem Zahlteil/Empfangsschein und mit bis zu zwei Zahlteilen/Empfangsscheinen auf separater Beilage. (Quelle: SIX)